Sri Lanka

Informationen über Sri Lanka   (entnommen dem Brockhaus)

Kurzinformation:
Fläche: 65 610 km2
Einwohner: (2000) 19,239 Mio., Hauptstadt: Colombo, Verwaltungsgliederung: 9 Provinzen
Währung: 1 Sri-Lanka-Rupie (S.L.Re.) = 100 Sri-Lanka-Cents (S.L.Cts.)
Zeitzone: MEZ  + 4 Stunden und 30 Minuten

[»glückliches Lanka«] (bis 1972 Ceylon, amtlich singhalesisch Sri Lanka Prajatantrika Samajavadi Janarajaya, Tamil: Ilangai Jananayaka Socialisa Kudiarasu, deutsch Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka), Inselstaat in Südasien, umfasst die Insel Ceylon und 23 kleine Inseln im Indischen Ozean, der Halbinsel Vorderindien vorgelagert.

Staat und Recht:
Nach der Verfassung von 1978 (mit Änderungen) ist Sri Lanka eine präsidiale Republik im Commonwealth. Staatsoberhaupt, oberster Inhaber der Exekutive und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der auf 6 Jahre direkt gewählte Präsident.

Landesnatur:
Die Insel Ceylon ist vom indischen Subkontinent durch die seichte Palkstraße mit den Inseln der Adamsbrücke getrennt. Der Großteil der Insel wird von Lagunen gesäumt. Es überwiegen weit gespannte Tief- und Küstenebenen. Im südlichen Teil erhebt sich ein zerteiltes, nach Süden steil abfallendes Hochgebirge (Pidurutalagala 2524 m über dem Meeresspiegel, Adam's Peak 2243 m über dem Meeresspiegel), das von Tiefland (schmal im Süden, ausgedehnt im Norden) umgeben ist. Das Klima ist tropisch (im Süden durch die Höhenlage gemildert) und von den südostasiatischen Monsunen beeinflusst; regenreich im Südwesten, trockener in dem im Regenschatten liegenden Nordosten.

Bevölkerung:
Die Bevölkerung besteht zu 74 % aus Singhalesen (überwiegend Buddhisten); rund 13 % sind Tamilen (meist Hindu; Jaffna-Tamilen überwiegend an der Ostküste und im Norden, indische Tamilen [5 %] im Hochland), etwa 7 % sind Moors (Muslime; Nachkommen von Arabern); knapp 7 % der Bevölkerung sind Christen (überwiegend Katholiken). Die wenigen Ureinwohner (Wedda) leben im inneren Gebirgsland. Hauptsiedlungsgebiet ist der regenreiche Südwesten

Geschichte:
Die älteste Bevölkerungsschicht der Insel (alter Name in Sanskrit und Pali: Lanka; antike griechische Bezeichnung Taprobane) wird durch die Wedda repräsentiert. Um die Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. Einwanderung einer indoarischen Volksgruppe aus Nordindien (später Selbstbezeichnung Singhalesen), die ein Königreich mit der Hauptstadt Anuradhapura gründete. Im 3. Jahrhundert v. Chr. verbreiteten indische Missionare den Buddhismus auf der Insel. Um 200 v. Chr. eroberten südindische Tamilen die Insel, wurden aber von dem späteren König Dutthagami (1637 v. Chr.) vertrieben, der bis heute als Nationalheld verehrt wird. Seither war sie bis zum 13. Jahrhundert n. Chr. wiederholt Einfällen südindischer Eroberer ausgesetzt und zerfiel immer wieder in Teilreiche. Dennoch war Sri Lanka damals durch den hohen Stand seiner Bewässerungskultur und durch seine Lage an einem wichtigen Schnittpunkt des Welthandels sehr wohlhabend. Im 14. Jahrhundert bildete sich ein von den singhalesischen Königen unabhängiges tamilisches Königreich. Die 1505 auf der Insel gelandeten Portugiesen, die die westlichen Küstengebiete und den Norden in Besitz nahmen, wurden 1656 von den Niederländern verdrängt; 1796 eroberte Großbritannien die Insel. 1815 setzten die singhalesischen Adligen den König ab und unterstellten sein Reich in der »Konvention von Kandy« Großbritannien, das nun die gesamte Insel als Kronkolonie Ceylon beherrschte. Erlangung der Unabhängigkeit am 4. 2. 1948.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

 

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